Bei dieser Aktion geht es darum, in unserer Stadt auch der Natur wieder mehr Raum zu geben. An dieser Stelle wollen wir Sie über Aktivitäten diesbezüglich informieren.
Untersuchungen in Nordrheinwestfalen haben gezeigt, dass die Biomasse der Fluginsekten seit 1989 mancherorts um bis zu 80 Prozent zurückgegangen ist (Quelle: Bayrische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege). Den Älteren kann es durchaus aufgefallen sein: Sie müssen kaum noch die Frontscheibe von Mücken und ähnlichen Fluginsekten befreien.
Dabei ist stirbt nicht nur eine einzelne Art aus, sondern viele verschiedene. Und auch andere Gewächse als die bekannten Nutzpflanzen wie z.B. Gurken, Äpfel oder Erdbeeren brauchen Insekten als Bestäuber. Und da hilft keine Honigbiene. Dafür braucht es Wildbienen, Fliegen, Käfer, Schmetterlinge oder Motten. Sogar für uns lästige Mücken und Wespen sind in der Natur notwendig. Ohne Insekten wird ein hoher Prozentsatz der Produkte aus unseren Supermärkten verschwinden (Quelle: NaBu). Das betrifft nicht nur Lebensmittel wie Obst und Gemüse, sondern auch Pflegeprodukte wie z.B. Kosmetika oder Shampoo, die viele wertvolle Pflanzenextrakte enthalten.
Die Ursachen für diese Entwicklung sind vielfältig. Sicher ist, dass es an hinreichender Nahrung und an Lebensräumen fehlt, hervorgerufen durch großflächige Monokulturen in der Landwirtschaft, massiven Einsatz von Pestiziden, versiegelte Flächen und fehlende Blütenpflanzen (Quelle: Statista.com).
Nach obenUnser Lösungsansatz
Angeregt von Bürgern aus dem Breidert hat die Initiative „Wir sind Breidert“ zusammen mit dem NABU im Mai 2019 die
Aktion „Natur zurück in die Stadt“
ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, im Rahmen ihrer Möglichkeiten für den Bereich des Stadtgebietes Rödermark und Umland dem o.g. Trend aktiv entgegenzuwirken. Wir möchten Lebensräume für Insekten und anderes Kleingetier in der Stadt schaffen, um ihnen so das Überleben zu ermöglichen.
Um dieses Ziel zu erreichen, möchten die Protagonisten dieser Aktion folgende Initiativen umsetzen:
- Aufklärung betreiben,
- die Bürger zu motivieren, zumindest einen Teil ihres Gartens ökologisch zu gestalten, z.B. indem sie einen Teil ihres Rasens in eine Bienenwiese umwandeln (Dabei gilt: auch die kleinste Fläche, die man der Natur zurückgibt, hilft! Jeder Quadratmeter zählt!),
- Gärten und städtische Grünflächen mit heimischen Wildstaudenbeeten naturnäher zu gestalten,
- wichtige Kleinstrukturen für den gesamten Lebenszyklus der Insekten zu schaffen, z.B. Nistmöglichkeiten, Überwinterungsmöglichkeiten …,
- selbst großflächige Bienenwiesen anzulegen.
- bestehende (Grün-) Flächen im Sinne von Biodiversität umzuwandeln.
- ein „grünes Band“ durch Rödermark zu ziehen.
Die Initiative „Wir sind Breidert“ steht dabei mit Rat und ggf. auch Tat zur Seite.
Die Protagonisten von „Natur zurück in die Stadt“ sind aktuell
- Der NABU Rödermark
- Initiative „Wir sind Breidert“
- Psychosozialen Zentrum „Die Brücke“ im Breidert
- Schützenverein Diana Ober-Roden e.V.
- Gartengestaltung M. Haus, Urberach
- Harms Gartengestaltung, Nieder-Roden
- AL / Die Grünen Rödermark
- Freunde im Dinjerhof
- Biologin Doris Lerch B.Sc., Waldacker
- Maria Becker, Urberach
- Franz Jäger, Ober-Roden
- Harald Müller, Ober-Roden
- Uwe Sager, Ober-Roden
- Karlheinz Weber, Ober-Roden
Jede Person und Institution, der ein „grünes Rödermark“ im Sinne von Biodiversität ein Anliegen ist und die sich berufen fühlt, dafür etwas zu tun, ist eingeladen, sich in die Aktion mit einzubringen und aktiv mitarbeiten.
Erforderliche Finanzmittel müssen (z.B. in Form von Spenden, Fördermittel) eingeworben werden.
Spendenkonto
Inhaber: NABU Rödermark
IBAN: DE16 5085 2651 0148 0179 40; Sparkasse Dieburg
Verwendungszweck: Blumenwiese
Nach obenletzter Zugriff auf die verlinkten Seiten am 09.07.2021
Hinweise in Literatur und Internet
Frau Lerch (siehe Vortrag) hat einige Quellen zusammengetragen, unter denen man fündig wird, wenn man sich über Pflanzen informieren möchte:
Verband deutscher Wildsamen- und Wildpflanzenproduzenten e.V. (VWW). Hier erhält man einheimisches Wildpflanzensaatgut von zertifizierten Erzeugern.
FloraWeb: Daten und Informationen zu Wildpflanzen und zur Vegetation Deutschlands.
Naturgarten: Spezialisierte Wildpflanzengärtnereien.
Katharina Heuberger: Die Journalistin und Bloggerin gibt Erfahrungsberichte und Tipps zur Balkonbepflanzung.
Eine Literaturempfehlung ist der Bildatlas der Farn- und Blühpflanzen Deutschlands.
Beiträge zu diesem Thema:
- Die Wildbienen fliegen wiederAuf dem Gelände der Trinkbornschule fliegen die Wildbienen schon wieder scharenweise. Rudi Schleicher hat das Spektakel gefilmt:
- Naturschützer packen anNaturschützer packen an, Offenbach Post vom 17.02.2021
- Rödermärker Naturschützer fordern Verbot von SchottergärtenNaturschützer fordern Verbot von Schottergärten, Offenbachpost vom 08.02.2021 (PDF)
- Am Germania-Sportplatz entsteht eine BlühwieseBlühwiese am Germania-Sportplatz, Offenbachpost vom 02.12.2020 (PDF)
- Im Breidert entstehen BlühstreifenBlühstreifen im Breidert, Offenbachpost vom 05.12.2020 (PDF)
- Der Kranich-Kreisel soll grün werdenKranich-Kreisel soll grün werden, Heimatblatt Rödermark vom 05.11.2020 (PDF)
- Vortrag „Bunte Blumenwiesen – Warum?“Die Biologin Doris Lerch wird in ihrem Vortrag die Auswirkungen des Insektensterbens verdeutlichen, aber auch Möglichkeiten für jedermann aufzeigen, diese Entwicklung zu stoppen.